
Im 2019 gegründeten Ensemble Galimathias musicum steht die Balance aus lustvoll-sinnlichem Zugang und ernsthafter Auseinandersetzung mit der Klangsprache, dem Instrumentarium und der Spieltechnik vergangener Jahrhunderte im Zentrum.
Die mehrfach ausgezeichnete oberösterreichische Geigerin Nina Pohn und der renommierte Cellist Peter Trefflinger sind gemeinsam mit ihren Freunden mit großem Entdeckergeist und Neugierde auf der Suche nach unerhörten Raritäten und delikaten Kostbarkeiten aus dem 17.und 18. Jahrhundert. Hierbei beherrscht die Experimentierfreude die Szene und lässt teils längst vergessene Kompositionen im Moment lebendig werden.
Ziel unseres Tuns ist es, unser Publikum mit frischer Klanglichkeit zu überraschen, zu erschüttern, „des Zuhörers Gemüth zu bewegen“.
Nina Pohn wurde in Oberösterreich geboren und erhielt ihren ersten Geigenunterricht im Alter von sechs Jahren. Parallel zu ihrem modernen Violinstudium beschäftigte sie sich schon früh mit der Barockgeige. Studien der Historischen Aufführungspraxis und der Barockvioline führten sie dabei an die Bruckneruniversität Linz zu Michi Gaigg und Elisabeth Wiesbauer sowie an die Kunstuniversität Graz zu Susanne Scholz. Sie wurde mit dem Heinrich Gleißner Förderpreis ausgezeichnet und ist Sonderpreisträgerin des internationalen H. I. F. Biber-Wettbewerbs 2019.
Nina ist gefragte Barockgeigerin, Solistin und Konzertmeisterin in Ensembles auf Originalinstrumenten. So musiziert sie regelmäßig mit dem L´Orfeo Barockorchester, Barucco, Zefiro, dem Bachorchester München, der Neuen Hofkapelle Graz und Ars Antiqua Austria. Weiters ist sie Primgeigerin des Ensembles Pallidor, das mit dem Countertenor Alois Mühlbacher international gastiert.
Auf ihrer Debut CD Minoriten-Codex (querstand, 2021) präsentiert sie Ersteinspielungen von in Wien überlieferten Violinsonaten. Im Zuge dessen beschäftigte sie sich intensiv mit der frühbarocken Violin- und Bogenhaltung; dazu kommt eine große Leidenschaft für die Viola d´amore, welche sie gerne in ihre Konzerttätigkeit integriert. Seit März 2025 ist sie Professorin für Barockvioline an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig.
Peter Trefflinger wurde in Steyr geboren und studierte Violoncello bei Jannis Chronopoulos sowie Barockcello bei Jörg Zwicker und Claire Pottinger-Schmidt. Meisterkurse ließen ihn mit Musikerpersönlichkeiten wie Philippe Muller, Christophe Coin, Jaap ter Linden und Kurt Neuhauser zusammentreffen. Peter setzte sich in der Folge intensiv mit Aufführungspraxis und der historischen Entwicklung des Violoncellos auseinander und ist regelmäßig als Dozent für Kammermusik und Historische Aufführungspraxis tätig.
Er musiziert in Orchestern auf Originalinstrumenten, wie z.B. L`Orfeo Barockorchester Linz, Concentus musicus Wien, Wiener Akademie, Bach Consort Wien, Les Talens Lyriques, Les Musiciens du Louvre und gastierte mit ihnen in vielen Länder Europas, in Nord- und Südamerika sowie in Japan und Südkorea. Die Kammermusik bildet einen weiteren wichtigen Schwerpunkt seiner Arbeit. Er gründete mit der Geigerin Nina Pohn 2019 das Ensemble Galimathias musicum und arbeitet weiters mit Ensembles wie Ars Antiqua Austria und der Neuen Hofkapelle Graz zusammen.
Johannes Maria Bogner studierte bei Liselotte Brändle, Kenneth Gilbert und Nikolaus Harnoncourt am Salzburger Mozarteum und an der State University of New York at Stony Brook, USA bei Arthur Haas. Er besuchte Meisterkurse bei Gustav Leonhardt, Ton Koopman und Bob van Asperen.
Johannes Maria Bogner war 20 Jahre lang Cembalist des L’Orfeo Barockorchesters, mit dem er international als Solist und Continuomusiker auftrat. Als Solist und Kammermusiker gab er Konzerte, z.B. mit dem Concentus Musicus Wien, dem Tonkünstler Orchester, der Camerata Salzburg, der Musica Antiqua Köln, den Wiener Symphonikern (unter Philipp Jordan), den Wiener Philharmonikern, „Les Musicien de Louvre“ (unter Marc Minkowski) in ganz Europa, den USA, Kanada und Israel.
Johannes Maria Bogner hat mehrere preisgekrönte CD-Einspielungen vorgelegt. Er nahm französische Cembalomusik aus dem 18. Jahrhundert sowie Scarlatti-Sonaten und Werke von J. S. Bach, Johann Jacob Froberger und Louis Couperin auf. Zwischen 1992 und 1998 lehrte Johannes Maria Bogner Korrepetition und historische Aufführungspraxis am Mozarteum Salzburg und unterrichtet derzeit Cembalo an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Dabei ist es ihm ein besonderes Anliegen, die Grenzen des Instruments Cembalo auszuloten und in diesem Sinne gleiche Energien in der Musik unterschiedlichster Epochen – von der Musik Gesualdos bis György Ligetis – zu verorten.